Dr. med. Monique Stengel, BR, Wir in Bayern, 06.05.19

Hautrötungen und Rosazea

Gerötete Haut, entzündete Knötchen und Pickel im Erwachsenenalter – hinter diesen Symptomen kann eine Rosazea stecken. Sie ist eine sehr häufig vorkommende Hauterkrankung, die meist ab dem 30. Lebensjahr (selten auch bei Kindern) bei hellhäutigen Hauttypen auftritt.

Was versteht man unter Rosazea?

Rosazea ist eine sehr häufig vorkommende, entzündliche Hauterkrankung, die vor allem hellhäutige, erwachsene Menschen betrifft. Die Erkrankung ist chronisch, nicht ansteckend und verläuft in Schüben. Am häufigsten sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr betroffen.

Wie erkennt man Rosazea?

Erweiterte Blutgefäße verursachen Hautrötungen, die zumeist rund um die Nase und auf den Wangen auftreten. Zusätzlich können sich Knötchen (Papeln) oder Pickel (Pusteln) bilden. Meist bleibt die Krankheit auf den Gesichtsbereich beschränkt, sie kann sich aber auf Hals und Brust oder die Kopfhaut und den Rücken ausdehnen. Rein optisch gibt es Ähnlichkeiten zu einer Akneerkrankung, allerdings treten bei der Rosazea keine Mitesser auf. Während Akne vorwiegend in der Pubertät auftritt, ist Rosazea eine Hauterkrankung des höheren Lebensalters.

Lässt sich Rosazea heilen?

Rosazea ist aktuell noch nicht heilbar, aber die Symptome lassen sich deutlich bessern.

Worauf sollten Rosazea-Patienten achten?

Grundsätzlich sollte man milde, seifenfreie und gut verträgliche Waschprodukte verwenden mit geringem Fettgehalt.Gewöhnliche Seifen sind oft zu alkalisch und erhöhen den ph-Wert der Haut. Dies führt zu Irritationen der Haut. Außerdem sollte auf Inhaltsstoffe wie Kampfer, Menthol oder Natriumlaurylsulfat verzichtet werden.

UV-Strahlung verschlechtert das Krankheitsbild, daher ist ein ganzjährig hoher UVA- und UVB-Sonnenschutz empfehlenswert. Weitere mögliche Triggerfaktoren sind Alkohol, heiße Getränke, scharfe Speisen ebenso wie Saunagänge.

Zusätzlich können hormonelle Schwankungen während der Menstruation, in der Schwangerschaft oder der Menopause die Krankheit verschlimmern.

Welche Therapieformen gibt es?

Zur äußerlichen medikamentösen Behandlung kann der Hautarzt Cremes verschreiben, die den Zustand der Haut verbessern. Brimonidin, einer der am häufigsten eingesetzten Wirkstoffe, kann in seltenen Fällen zu einer Erstverschlimmerung führen. Dennoch wirken die Cremes entzündungshemmend und lindern Beschwerden. In schwereren Fällen oder in therapieresistenten Fällen kann mit speziell entwickelten niedrigdosierten Antibiotika oder niedrig dosierter Vitamin-A-Säure (off-label) der Hautzustand gebessert werden.

Wie entsteht Rosazea?

Typische Ursachen für Rosazea sind Durchblutungsstörungen oder Störungen des Immunsystems. Auch eine gewisse erbliche Veranlagung begünstigt die Entstehung dieser Hautkrankheit. Durch UV-Strahlung verursachte chronische Schädigungen der Gesichtshaut können Rosazea mitverursachen. Die auf der menschlichen Gesichtshaut lebenden Dermodex-Milben kommen bei Rosazea-Patienten überdurchschnittlich häufiger vor, weshalb eine neuer Therapieansatz sich zielgerichtet gegen diese Hautmilben richtet.