Heuschnupfen

Fast 20 % der Deutschen leiden inzwischen unter Heuschnupfen. Oft treten die ersten Anzeichen schon in der Kindheit oder im frühen Jugendalter auf. Möglicherweise trägt die Umwelt- und Luftverschmutzung dazu, dass Allergien stetig ansteigen.

Informationen zur Behandlung

Fließschnupfen, gerötete, juckende Augen und Niesreiz können Symptome eines Heuschnupfens (Rhinoconjunctivitis allergica) sein. Diese Anzeichen können ganzjährig oder nur zu bestimmten Jahreszeiten auftreten und werden durch eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf an sich harmlose Pollen von Gräsern, Getreide, Bäumen oder Kräutern oder auch durch Milbenbestandteile oder Milbenkot ausgelöst.

Fast 20 % der Deutschen leiden inzwischen unter Heuschnupfen. Oft treten die ersten Anzeichen schon in der Kindheit oder im frühen Jugendalter auf. Möglicherweise trägt die Umwelt- und Luftverschmutzung dazu, dass Allergien stetig ansteigen.

Heuschnupfen an sich ist zwar nicht gefährlich, aber sehr lästig. Trotzdem sollte ein Heuschnupfen nicht bagatellisiert werden, insbesondere da es zu einem „Etagenwechsel“ von den oberen Atemwegen auf die unteren Atemwege kommen kann, also einem Übergang von Heuschnupfen zum allergischen Asthma. Das kann bei etwa einem Drittel der unzureichend behandelten Patienten mit Heuschnupfen passieren. Asthma ist eine äußerst ernstzunehmende Krankheit.

Die Anlage für Heuschnupfen ist zum aktuellen Zeitpunkt leider noch nicht heilbar.

Wir können mit modernen Medikamenten die Symptome des Heuschnupfens deutlich lindern. Eine Immuntherapie (Hyposensibilisierung) behandelt die Ursache des Heuschnupfens. Dabei werden dem Betroffenen über mehrere Jahre immer größere Dosen der auslösenden Substanz verabreicht entweder als Spritze (subkutane Immuntherapie) oder in Form von Tropfen bzw. Tabletten (sublinguale Immuntherapie). So gewöhnt sich der Körper wieder an die Allergie auslösenden Substanzen und einer Entstehung von Asthma wird vorgebeugt.

Zunächst wird durch einen Allergietest Ihre wichtigsten Allergieauslöser ermittelt.

Sehr gut beschwerdelindernd wirken Antihistaminika, die es in Form von Tabletten, Tropfen, Nasenspray und Augentropfen gibt. Die neuesten Antihistaminika lösen auch keine Müdigkeit mehr aus. Auch Kortison wird beim Heuschnupfen z.B, in Form von Nasensprays eingesetzt.

Eine mehrjährige Hyposensibilisierung sollte beim erfahrenen Facharzt erfolgen, mehr Infos dazu finden sie unter Immuntherapie.

Die Erfolgschancen einer Hyposensibilisierung variieren abhängig von der Art der Allergie. Beschwerdefreiheit bzw. eine starke Besserung der Beschwerden sind möglich zu 70-80% bei einer Milbenallergie, zu 80-90% bei einer Pollenallergie und zu 95% bei einer Insektengiftallergie.

Die Therapie kann selbständig zu Hause durchgeführt werden, auch auf Reisen. Gerade bei Menschen mit einer Spitzenangst oder Berufstätigen, die nicht nach jeder Allergiespritze eine halbe Stunde in der Arztpraxis verbringen möchten ist es eine sehr gute Alternative. Grundsätzlich ist die Desensibilisierung eine sehr einfache Anwendungsform und es sind weniger Arztbesuche erforderlich.

  • Meiden Sie so gut wie möglich den Kontakt mit dem bekannten Allergen. Statten Sie Ihr Auto mit einem Pollenfilter aus. Bringen Sie einen Pollenschutz an den Fenstern Ihrer Wohnräume an. Wechseln Sie Ihre Kleidung abends außerhalb vom Schlafzimmer. Duschen bzw. waschen Sie abends vor dem Zubettgehen Ihre Haare, um die Pollen zu entfernen.
  • Bei Milbenallergie vermeiden Sie möglichst Staubfänger in Schlafzimmer und Wohnung wie Teppiche, Gardinen, Plüschtiere und verwenden Sie sogenannte Encasings, also spezielle milbenfeste Bettwäsche.
  • Machen Sie insbesondere während der Pollenflugzeit in pollenarmen Gegenden Urlaub. Ein allergenarmes Reizklima wie im Hochgebirge oder am Meer (z.B. Borkum, Norderney) wirkt sich lindernd auf die Heuschnupfen Symptome aus
  • sehr gut wirksam ist je nach Art Ihrer Allergie auch eine Hyposensibilisierungsbehandlung nach Empfehlung Ihres Allergologen
  • Vermeiden Sie es zu rauchen, denn Rauch reizt die Schleimhäute noch zusätzlich

Wie funktioniert die Immuntherapie bzw. Desensibilisierung?

Bei der Immuntherapie (auch Hypo- oder Desensibilisierung genannt) wird der Körper an das krankheitsauslösende Allergen wie z.B. Milben, Pollen oder Insektengift langsam wieder gewöhnt. Man unterscheidet die subkutane von der sublingualen Hyposensibilisierung. Bei der subkutanen Hyposensibilisierung werden kleinste, langsam ansteigende Dosen unter die Haut in den Oberarmmuskel gespritzt.

Bei der sublingualen Hyposensibilisierung werden die Allergene in Tropfen- oder Tablettenform unter die Zunge gegeben.

Eine Hyposensibilisierung ist möglich bei einer Allergie gegen Pollen, Biene- und Wespengift, Hausstaubmilben, Tierhaaren und Schimmelpilzsporen. Die Hyposensibilisierung gegen Tierhaare und Schimmelpilze ist allerdings umstritten und wird eher selten durchgeführt.

Die Hyposensibilisierung ist gut wirksam, aber aufwendig und sollte beim erfahrenen Facharzt eingeleitet bzw. durchgeführt werden.