Dr Monique Stengel, BR, Wir in Bayern, 15.07.19, Aktinische Keratose

Aktinische Keratose

Unter „Aktinischen Keratosen“ versteht man rauhe, fest haftende Stellen der Hautoberfläche, die durch UV-Licht verursacht werden und vorrangig am Kopf im Gesicht oder im lichten Haarbereich sowie an Handrücken auftreten. Zumeist sind Männer betroffen und in etwa 10% der Fälle entsteht aus diesen Keratosen Hautkrebs. Insofern ist es wichtig, derlei Hautveränderungen regelmäßig zu kontrollieren und im Falle des Falles auch umgehend zu behandeln.

Gerade im Anfangsstadium sind die flächenhaft auftretenden Hautveränderungen vom ungeübten Auge eher schwer zu erkennen, am einfachsten noch kann man sie aufgrund der rauen Beschaffenheit ertasten.

Die Hautkrebs-Vorstufe „Aktinische Keratose“ war diesmal Thema in der BR-Sendung „Wir in Bayern“ am 16. Juli 2019.

Auch wenn der Begriff vielleicht nicht so weit verbreitet ist – die Aktinische Keratose (kurz: AK) ist durchaus verbreitet, vor allem eben bei älteren Männern. Aktinische Keratosen sind Hautschäden, verursacht durch die Sonne, die auch Jahrzehnte nach der Lichteinwirkung als rote oder rotbraune, scharf begrenzte, schuppige Flecken entstehen können. Vor allem hellhäutige, lichtempfindliche Menschen sind betroffen.

Diese Flecken haben eine Größe von wenigen Millimeter bis hin zu zwei Zentimeter Durchmesser. Selbst bei kleineren Verletzungen neigen sie zum Bluten. Tatsächlich handelt es sich hierbei um sogenannte nichtinvasive, frühe Formen des Stachzellkrebs (Spinaliom), eine Variante des weißen Hautkrebs. Während, wie eingangs erwähnt, im Regelfall bei ca. 10% der Betroffenen aus diesen Flecken heller Hautkrebs entsteht, liegt die Quote bei Menschen, die Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems nehmen, sogar bei bis zu 30%.

Wie entsteht die Aktinische Keratose?

  • In den allermeisten Fällen sind Lichtschäden durch UV-Strahlung die Hauptursache für das Entstehen von AK. Zu häufige, zu lange und ungeschützte Sonnenbestrahlung führt zu einer Schädigung der Haut, bzw. der Erbsubstanz der Hautzellen.
  • Als großer Risikofaktor gilt die erbliche Veranlagung. Gerade blonde, rothaarige und hellhäutige Menschen mit Hauttyp I und II entwickeln eine Aktinische Keratose häufiger als andere Hauttypen. Des weiteren sind Männer häufiger betroffen als Frauen.
  • Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, beispielsweise im Rahmen einer Organtransplantation, erhöhen das Risiko, an AK zu erkranken. Hier liegt die Übergangsquote von Aktinischer Keratose hin zum Hautkrebs (Spinaliom) bei ca. 30 Prozent.
Dr Monique Stengel, BR, Wir in Bayern, 15.07.19, Aktinische Keratose

Wie kann man vorbeugen, um Aktinische Keratose zu verhindern?

Die beste Vorbeugung ist, die Haut vor der Sonne zu schützen nach dem Motto „Meiden, Kleiden und Cremen„:

  • Meiden Sie die intensive Mittagssonne im Sommer zwischen 11 und 15 Uhr.
  • Kleiden Sie sich mit Sonnenhut und langärmeliger, luftiger Kleidung
  • Cremen Sie sich mit ausreichend Sonnencreme (mit UVA- und UVB-Filter) und entsprechend hohem Lichtschutz ein. Studien konnten zeigen, dass wir meist viel zu wenig Sonnencreme auftragen und damit den auf der Packung angegebenen Schutzfaktor gar nicht erreichen. Ausreichend bedeutet bei einem „durchschnittlichen“ Erwachsenen für einmal Eincremen des Gesichts 1 Teelöffel und für einmal Eincremen des gesamten Körpers 4 – 5 Esslöffel Sonnencreme. Insbesondere bei lichtgeschädigter Haut empfehle ich hierbei Sonnencremes mit einem DNA-Reparaturenzym.

 

Zusätzliche Maßnahmen:

  • Verzichten Sie auf Solarienbesuche.
  • Vitamin B3: Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass die Einnahme von Vitamin B3 in Form von 2 Tabletten täglich einen UV-Schutz-Effekt hat und die Neuentstehung von AK deutlich verringern kann.